Nach 30 Jahren Tiefschlaf in der Klimapolitik, ist immer wieder zu hören, dass es auch jetzt noch ohne Verzicht und Verbote noch möglich sein soll die Kurve zu bekommen, bevor die Klimakatastrophe endgültig nicht mehr wirklich aufzuhalten ist. Und es wird regelmäßig suggeriert, dass demnächst Wundertechnologien hinsichtlich CO2-neutralem Sprit auf den Markt kommen würden. Man müsse nur noch etwas warten und genügend Geld in die Entwicklung stecken. Mal gespannt wann der erste Politiker mit Magnetmotoren auf Wählerfang geht. Aber was mich immer wieder ärgert ist der Umstand, dass regelmäßig vorgetäuscht wird, dass man dem Ozonloch erfolgreich ganz ohne Verbote zu Leibe gerückt wäre.

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Nur ein typisches Beispiel dazu.
ARD 18.12.2019 Maischberger
Ich halte es für naiv, die Klimakrise über Verzicht in den Griff zu bekommen, ….. Wenn wir zurückschauen, auf vergangene Umweltherausforderungen ... Wir hatten das Ozonloch … wir hatten das FCKW … Wir haben nicht auf Kühlgeräte und Spraydosen verzichtet …
Richtig ist dass wir innerhalb sehr kurzer Zeit auf FCKW verzichtet haben. Es wurde sogar verboten. Eine analoge Vorgehensweise beim CO2 gibt es überhaupt nicht und gab es auch nie. Eine solche Strategie wurde immer ziemlich aktiv verhindert. Bei gleicher oder ähnlicher Vorgehensweise wäre klimarelevanter CO2-Ausstoß längst verboten. Das kann man leicht nachrecherchieren. Im Mai 1985 erschien ein Artikel in der Zeitschrift Nature: „Starke Verluste des Gesamt-Ozons in der Antarktis“ . Zu den drei Autoren des Artikels gehörte auch der Geophysiker Joseph Farman, der heute als Entdecker des Ozonlochs gilt. Die internationale Staatengemeinschaft reagierte: 1987 wurde im sogenannten Montreal-Protokoll beschlossen, den Ozonkiller Fluorchlorkohlenwasserstoff aus dem Verkehr zu ziehen. Im Gegensatz zu den seit Jahrzehnten erforderlichen Maßnahmen zur CO2-Reduktion hat es damals gerade einmal 2 Jahre gedauert bis wirkungsvoll reagiert wurde. 1990 beschloss die internationale Konferenz zum Schutz der Ozonschicht den FCKW-Einsatz bis 1995 um 50 %, bis 1997 um 85 % zu reduzieren. Am 1. August 1991 trat in Deutschland eine Verordnung zum Verbot von bestimmten die Ozonschicht abbauenden Stoffen in Kraft. Deutschland hat bis Ende 1994 als eines der ersten Länder der Welt seinen Ausstieg aus den FCKW abgeschlossen. Das alles unterscheidet sich deutlich zu den zunächst fast ausbleibenden Maßnahmen und erst nach Jahrzehnten entstandenen paar kosmetischen Maßnahmen, die derzeit bei uns zur CO2-Problematik beschlossen wurden. Nur unter dem Druck der ersten demnächst massiv betroffenen Generation und weit weg von dem was die Wissenschaft als notwendig ausweist. An der subventionierten Klimaschädigung hat sich in den letzten Jahrzehnten praktisch nichts geändert. Im Gegernteil, man übernimmt sogar die Haftung für Versicherungsanteile von Ferienfliegern.
Der damalige Entschluss zum Verbot von FCKW resultierte aus Erfahrungen in der Vergangenheit. Freiwillig handelt sich doch keiner einen Wettbewerbsnachteil ein, wenn er nach wie vor überall wie gewohnt agieren kann. Der ständig steigende Absatz von SUV zeigt ja unmissverständlich, dass sich seit dem Bekanntwerden der Klimaproblematik vor etwa 30 Jahren, bis in die Gegenwart hinein nichts daran geändert hat. Freiwillig macht da keiner was. Die Autos sind sogar noch umweltunverträglicher geworden. Nur auf dem Papier vieleicht nicht, in der Realität aber ganz sicher. Und nur das Verbot von FCKW hat damals dazu geführt, dass praktisch umgehend äquivalente Produkte ohne FCKW auf den Markt kamen. Beim CO2 haben wir eine ähnliche Situation. Freiwilligkeit und Kosmetik führen da alleine schon von der Erfahrung her nicht weiter. Und das Warten auf irgendwelche neue Wundertechnologien, wie CO2-neutralen Sprit oder sonst was, das führt nur zur Verschlimmerung der Lage. Die Problemgröße wächst längst exponentiell mit der Zeit.
Die Technologien die zwingend gebraucht werden um auch ohne CO2 mobil zu bleiben, die sind alle da.
Andere Länder sind da weiter. Bis 2025 will Norwegen ganz auf E-Autos umschwenken. Bis 2030 sollen in China, Island, Israel, Indien, Irland sowie in den Niederlanden keine Verbrenner mehr zugelassen werden. Bis 2040 wollen Frankreich, Großbritannien, Taiwan sowie der US-Bundesstaat Kalifornien aus dem Verbrenner aussteigen. Das seit Jahrzehnten immer wiederholte merkwürdige Argument, dass es ja nichts nützt, wenn Deutschland alleine einmal ernsthaft etwas gegen den Klimawandel unternimmt, kann man sich von daher auch so langsam einmal abgewöhnen. Deutschland wäre dann nicht alleine.
Ich denke, die meisten Politiker haben immer noch nicht verstanden, was da gerade wirklich passiert. Aber das wäre ja noch zu zu verschmerzen, wenn sie wenigstens den Wissenschaftlern glauben würden. Das wird zwar regelmäßig behauptet, die Handlungsweise spricht da aber eine ganz andere Sprache. Vielleicht muss man sie einmal daran erinnern, dass die Naturgesetze nichts mit dem Grundgesetz zu tun haben und man die auch nicht mit 2/3 Mehrheit ändern kann.
Das ist meine persönliche Meinung dazu. Basierend auf einer nach bestem Wissen und Gewissen recherchierten Faktenlage.